Stellt euch vor: Ihr steht barfuß im weichen Gras, die Abendsonne taucht alles in goldenes Licht, und vor euch sitzt eure beste Freundin als Traurednerin. Eine freie Trauung ist wie ein Leinwand - ihr könnt darauf malen, was immer ihr wollt. Ganz anders als bei der standesamtlichen oder kirchlichen Trauung gibt es hier keine Regeln außer euren eigenen.

Völlige Freiheit - und das kann auch überwältigen

Bei einer freien Trauung dreht sich alles um eure Geschichte. Keine vorgegebenen Texte, keine festen Abläufe. Das ist wunderschön - kann aber auch erstmal überfordern, wenn ihr vor dem leeren Blatt steht.

Ein freier Trauredner hilft euch dabei, aus euren Erinnerungen, Werten und Träumen eine Zeremonie zu schaffen, die nur euch gehört. Manche Paare wählen alte Rituale aus verschiedenen Kulturen, andere erfinden komplett neue.

Was freie Trauungen ausmacht:

  • Ihr bestimmt jeden einzelnen Moment
  • Kein religiöser oder staatlicher Rahmen
  • Euer Trauredner wird zum Geschichtenerzähler eurer Liebe
  • Rituale, die zu euch passen - von der Sandzeremonie bis zum Handfasting
  • Euer Lieblingsort wird zur Kulisse

Überall ist möglich - wirklich überall

Der Ort ist oft das Erste, was Paare bei einer freien Trauung begeistert. Endlich keine Kirchenbänke oder Standesamtsräume!

Orte, die wir schon erlebt haben:

  • Am Seeufer bei Sonnenuntergang
  • In einem verwunschenen Wald zwischen alten Bäumen
  • Auf einer Bergwiese mit Blick über die Täler
  • Im eigenen Garten unter dem Apfelbaum der Großeltern
  • In einer alten Scheune bei Wind und Wetter

Manchmal ist es auch der Ort eurer ersten Begegnung oder dort, wo ihr euch verlobt habt. Wir haben schon Paare fotografiert, die sich dort getraut haben, wo sie sich das erste Mal geküsst haben.

Ein wichtiger Punkt: Die Rechtslage

Hier müssen wir kurz sachlich werden: Eine freie Trauung ist in Deutschland nicht rechtsgültig. Für die offizielle Eheschließung braucht ihr trotzdem den Gang zum Standesamt.

Die meisten unserer Paare machen das ganz pragmatisch:

  • Erst standesamtlich im kleinen Kreis (manchmal sogar nur zu zweit)
  • Dann die freie Trauung als das große Fest mit allen

So habt ihr das Beste aus beiden Welten: die rechtliche Sicherheit und eure Traumzeremonie.

Euer Trauredner - mehr als nur Moderator

Ein guter Trauredner ist wie ein Regisseur, der eure Liebesgeschichte inszeniert. Das Kennenlerngespräch ist oft schon der schönste Teil der Vorbereitung.

Was passiert in den Gesprächen:

  • Ihr erzählt eure Geschichte - von der ersten Begegnung bis heute
  • Der Trauredner lernt eure Eigenarten, eure Insider-Witze kennen
  • Gemeinsam überlegt ihr, welche Rituale zu euch passen
  • Ihr entscheidet, wie emotional oder humorvoll es werden soll

Manche Trauredner haben ihren eigenen Stil, andere passen sich komplett an euch an. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt - ihr sollt euch wohlfühlen und Vertrauen haben.

Rituale, die berühren

Freie Trauungen leben von den besonderen Momenten. Hier ein paar Ideen, die wir schon miterlebt haben:

Sandzeremonie: Ihr schüttet verschiedenfarbigen Sand zusammen - ein Symbol dafür, dass ihr für immer verbunden seid.

Handfasting: Ein alter keltischer Brauch, bei dem eure Hände mit Bändern umschlungen werden. Daher kommt übrigens "den Bund fürs Leben schließen".

Baumplanzung: Ihr pflanzt gemeinsam einen Baum, der mit eurer Ehe wächst.

Wunschsteine: Eure Gäste schreiben Wünsche auf Steine, die ihr später in euren Garten legt.

Was wir fotografisch lieben

Freie Trauungen sind für uns als Fotografen ein Geschenk. Die Emotionen sind so pur, weil alles von Herzen kommt:

  • Eure Gesichter, wenn der Trauredner eure Geschichte erzählt
  • Die Reaktionen der Gäste bei euren persönlichen Anekdoten
  • Natürliche Kulissen, die jedes Bild zum Kunstwerk machen
  • Spontane Momente, weil niemand einem starren Protokoll folgt
  • Die Erleichterung, wenn ihr endlich sagen könnt, was ihr fühlt

Besonders schön: Wir können uns frei bewegen, verschiedene Perspektiven finden und auch mal die weinende Oma oder den lachenden besten Freund einfangen.

Praktische Gedanken für euren Tag

Bei der Planung:

  • Sucht euren Trauredner früh - die guten sind schnell ausgebucht
  • Denkt an Genehmigungen, falls ihr an öffentlichen Orten traut
  • Plant immer einen Plan B für schlechtes Wetter
  • Informiert eure Gäste über die Besonderheiten (Ort, Dresscode, Ablauf)

Am Tag selbst:

  • Plant 20-30 Minuten für die Zeremonie - länger wird anstrengend
  • Überlegt, wer die Ringe bringt oder ob ihr ein besonderes Ritual möchtet
  • Sorgt für bequeme Sitzgelegenheiten für eure Gäste
  • Und atmet tief durch - es wird wunderschön!